Rückkehr ins Stadion

Die personalisierten Tickets in Sion sind Geschichte. Eine unpopuläre und sehr umstrittene Massnahme die zu unserer Freude nicht lange Bestand hatte. Wir begrüssen die Rückkehr zur Normalität, die gleichzeitig zusammenfällt mit der Rückkehr in unseren heiss geliebten Gradin Nord am Sonntag gegen Basel.

Nach Transparenten und einem stillen Protest haben wir einen Marsch während des Heimspiels gegen Luzern organisiert, um unsere Ablehnung gegenüber den Repressionsmassnahmen zum Ausdruck zu bringen. Mehrere hundert Anhänger des Gradin Nord nahmen an diesem Marsch teil. Zwar waren unsere Mittel begrenzt, nichtsdestotrotz trugen wohl die leeren Tribünen und die fehlende Atmosphäre der letzten Monate dazu bei, die unsäglichen Massnahmen rückgängig zu machen. Der gesunde Menschenverstand und die Realität vor Ort obsiegten über den populistischen Wünschen einiger. Wir werden jedoch weiterhin die Augen offenhalten, um sicherzustellen, dass neue Massnahmen dieser Art nicht die Leidenschaft der Anhänger auf den Tribünen unterdrücken.

Mit der Heimkehr in unseren Gradin Nord werden wir von nun an auch wieder die Gästesektoren der Schweiz bereisen. Beginnend mit dem Derby am 24. Oktober in Genf, wo wir auf eine möglichst grosse Mobilisierung von unseren Anhängern auf feindlichem Boden hoffen.

Nach monatelangem Warten ist es nun wieder an der Zeit nach Hause zurückzukehren und das zu tun was wir am besten können: Stimmung zu erzeugen und die Spieler zum Sieg anspornen. Nach dem Ende der personalisierten Tickets, hoffen wir darauf, dass sich uns möglichst viele Anhänger am Sonntag anschliessen, um unsere Wiedervereinigung zu feiern und das Tourbillon wieder zu einem brodelnden Kessel zu verwandeln. Bringt alle eure rot-weissen Fahnen und Schals mit, um den Gradin wieder in unseren Farben zum Leuchten zu bringen.

Zusätzlich sind wir mit dem Verein im Gespräch über eine mögliche Einführung von Covid-Tests vor dem Spiel beim Tourbillon, um den Zugang für alle Fans des FC Sion zu erleichtern.

Pour Sion. Pour des stades populaires sans mesures arbitraires.

Die Gruppe des Gradin Nord

Communiqué September 2021

Nach monatelanger Abwesenheit von den Stadien, mussten wir im Sommer mit Bestürzung feststellen, dass die Einführung von personalisierten Tickets geplant ist. Die leeren Stadien, seit Monaten waren für den Staatsrat Frédéric Favre scheinbar nicht genug, stattdessen hat er sich entschieden, die Fans, genau diejenigen, welche in guten wie in schlechten Zeiten hinter dem Verein stehen, frontal anzugreifen.
Es wiederspricht vollkommen unseren Werten und unserer Vorstellung von Fankultur, wenn die Stadien durch personalisierte Tickets und dem Wunsch von einer kompletten Bestuhlung steril gehalten werden. Ein Besuch im Stadion ist nicht vergleichbar mit einem Besuch im Theater oder im Kino. Bei den Fussballspielen sind die Fans wichtige Akteure und tragen massgeblich dazu bei, dass wir diesen Sport in unsere Herzen geschlossen haben. Leidenschaft, Emotionen und Stimmung durch die Fans machen das Spiel erst zu dem, was es ist. Der Beweis sind die vielen vergangenen Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wo eine Stimmung wie in einer Kathedrale herrschte. Auch die Spieler haben mehrfach auf die fehlende Unterstützung während diesen Spielen hingewiesen.

Kurz nach der Einführung der personalisierten Tickets hat der Kanton angedeutet noch mehr Repressionsmassnahmen einzuführen, wie eine Gesichtserkennung für den Zutritt ins Stadion. Soll das Fussballstadion als Labor für die Unterdrückung der Bürger dienen? Heute die Fans, morgen die Bürger? Hinter diesen Massnahmen verbirgt sich ein populistisches und rein politisches Kalkül eines Mannes, der beschlossen hat die organisierten Fanbewegungen und die Fankultur anzugreifen, ohne dass es dafür einen wirklichen Grund gäbe. Zwischenfälle in Stadien kommen selten bis nie vor, erst recht nicht in der Covid-Situation. Der Kanton Wallis macht einen Alleingang, während andere Kantone auf die systematische Registrierung der Stadionbesucher verzichten. Ausserdem sei darauf hinzuweisen, dass diese Massnahmen bisher ausschliesslich für die Spiele des FC Sion gelten und nicht für die Hockeyspiele, die im Wallis stattfinden. Das Tourbillon ist ein Ort, der Menschen zusammenführt und dient somit als Brückenbauer. So treffen sich hier Menschen aus dem Ober- und Unterwallis, Jung und Alt, Familien und Ultras. Dass Personen und Familien nicht mehr ins Stadion gehen aufgrund von Zwischenfällen und weil es zu gefährlich sei, entspricht nicht der Wahrheit. Das von der SFL umgesetzte Konzept des «Good Hostings» wird durch diese Massnahmen völlig über den Haufen geworfen. Darüber hinaus hat der Verein noch beschlossen den Gästesektor zu schliessen. Auch dies ist eine Massnahme gegen unsere Werte und eine deren wir ablehnend gegenüberstehen.

Schweren Herzens ist eine Rückkehr ins Tourbillon unter diesen Bedingungen nicht möglich. Es ist für uns Fans aus dem Gradin Nord ausserordentlich schwer auf unsere zweite Heimat zu verzichten. Aber die bereits eingeführten und die geplanten Repressionsmassnahmen widersprechen den Werten und Vorstellungen der verschiedenen Gruppen des Gradin Nords, wie auch den restlichen Fanszenen des Landes. In diesem Zusammenhang möchten wir uns für die solidarische Haltung und Unterstützung bei den anderen Kurven bedanken.

Die Gradin Nord Gruppen werden vor dem Spiel gegen den FC Luzern am Donnerstag 23. September, um 18:30 auf dem Place de la Planta einen Protestmarsch zum Stadion organisieren.

Was die Rückkehr zu den Auswärtsspielen betrifft, wird die Situation und die entsprechenden Entwicklungen laufend von den Gruppen des Gradin Nord analysiert. Informationen werden zu gegebener Zeit folgen.

Die Gruppen des Gradin Nord

Mobilisierung auf der Planta - 23.09.2021

Wir laden alle Fans des Vereins ein, sich uns anzuschliessen. Ziel dieser Kundgebung ist es, gegen die missbräuchlichen Massnahmen des Walliser Staatsrats Frédéric Favre zu protestieren. Wir werden leider nicht auf unserer Nordtribüne sein, sondern draussen, um unserer Mannschaft den dringend benötigten Support zu geben.

Wir haben uns immer gegen unbegründete repressive Massnahmen gewehrt und werden dies auch weiterhin tun, koste es was es wolle.

Für ein lebendiges Stade de Tourbillon!
Unsere Leidenschaft, unser Kampf!

Die Gruppen des Gradin Nord

Treffen mit der Clubführung

Am Sonntag, 18.April 2021 wurden wir von «Rhone FM» zur Sendung «Zone Mixte» eingeladen. Wir danken Rhone FM für die Einladung und die Möglichkeit unsere Sicht der Dinge aufzuzeigen. Dadurch war es möglich unsere Vision für unseren Herzensklub zu präsentieren.

Während des Interviews wurde ein Treffen der Fans mit der Klubleitung angekündigt. Dieses Treffen fand letzte Woche statt.

Der Austausch war konstruktiv, grosse Fortshritte wurden jedoch nicht erzielt. Durch die sportliche und finanzielle Lage konnten keine verlässlichen Zukunftsvisionen festgelegt werden. Trotzdem konnten wir unsere Ängste, Wünsche und Erwartungen für die Zukunft der Klubleitung teilen. Ebenfalls wurde die unhaltbare Situation mit der Zeitung «Le Nouvelliste» angesprochen.

Zusammen mit der Klubleitung, wurde vereinbart am Saisonende, vor der nächsten Abonnentenkampagne und der Organisation der Saison 2021/2022, sich nochmals zu treffen. Weiterhin werden wir die Entwicklung des Vereines kritisch und aufmerksam verfolgen.

Nous pouvons garantir que nous sommes extrêmement attentifs à la situation du club et que nous ne laisserons rien passer. Toutes les possibilités restent ouvertes quant à notre positionnement face aux futures décisions de la direction du club, toutefois nous souhaitons rester pragmatiques et constructifs pour le bien du FC Sion.

März 2020

Wer erinnert sich noch an die wilden Zeiten von früher, als das Tourbillon eine Festung war und die Mannschaft um jeden Ball gekämpft hat? Solche Momente erlebt man heute nur noch selten. Stattdessen folgt man einer zusammengewürfelten Mannschaft aus gut bezahlten Söldnern, die nur gekauft wurden, um sie anderswo wieder teurer weiterzuverkaufen. Man erträgt die unzähligen Trainerwechsel und wehrt sich gegen die unfähige Direktion, die nie aus ihren Fehlern lernt und sich dank der medialen Daueraufmerksamkeit zum Gespött der Fussball-Schweiz macht. Kein Wunder bleiben viele Walliserinnen und Walliser dem Stadion nicht nur wegen der mageren Fussballkost fern. Zusätzlich schreitet auch die Kommerzialisierung in Sion weiter voran und raubt dem über hundertjährigen Traditionsklub nach und nach die Seele.

Unverfroren erklärte erst kürzlich die Swiss Fintec Invest AG, welche als Sponsor des FC Sion auftritt, dass sie «Kunden zu Fans und die Fans zu Kunden» machen will. Dies soll mit der Einführung der «weeCard» und der «weeApp» geschehen, welche zukünftig für den Kauf der Eintrittstickets und als Zahlungssystem im Stadion vorgesehen sind. Das Unternehmen preist ihre Produkte zusammen mit dem Verein als Weltneuheit an und erwartet, dass sich die Fans über den Systemwechsel freuen. Wir lassen uns aber nicht für dumm verkaufen: Schlussendlich geht es nur darum, aus unserer Leidenschaft Profit zu schlagen und uns das Geschäftsmodell dieser Firma im Tourbillon aufzuzwingen.

Schlimmer noch als die Beteiligung des Vereins an diesem Projekt ist aber die Gier einzelner Mitarbeitenden des FC Sion, die mit dem Programm «weeCard» ebenfalls ihre eigenen finanziellen Interessen verfolgen. Wir lehnen dieses Geschäftsmodell aus Prinzip ab. Wir geben unser Geld gerne für den Verein aus, den wir lieben, aber wir können es nicht akzeptieren, wenn sich irgendwelche dubiose Unternehmen (siehe Sendung «Mise au point» vom 23.02.2020) auf unsere Kosten bereichern wollen. Wir prangern auch die Komplizenschaft der Direktion des FC Sion und deren Umfeld bei diesen betrügerischen Machenschaften an. Seid gewarnt: Im Falle einer Anwendung des Zahlungssystems «wee» im Torbillon wird der einzige Cashback, den ihr erhalten werdet, der folgende sein: Ein Boykott aller Verkaufsstellen mit diesem Zahlungssystem!

Nous fermons les yeux depuis trop longtemps sur beaucoup de problèmes, par amour pour le FC Sion, par peur de lui causer du tort, mais cette fois une limite va être franchie et nous ne pouvons plus le tolérer.

Wir sind Fans, wir sind leidenschaftlich, «mais nous ne sommes pas vos vaches à lait» !

Pour un football populaire,

Die Gruppen des Gradin Nord

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